LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans
#48 vom 25. September bis 2. Oktober 2025
Licht aus und Film ab bei LUCAS #48: Vom 25. September bis 2. Oktober 2025 präsentiert Deutschlands ältestes Filmfestival für junges Publikum preisverdächtige Filmkunst für alle von drei Jahren bis 18plus. Familien und Filmfans aller Altersgruppen erwarten herausragende Kinoerlebnisse in Frankfurt und Offenbach.
Herzstück von LUCAS sind die Wettbewerbe in den Sektionen »Kids«, »Teens« und »Youngsters«. Ergänzend zum Wettbewerbsprogramm zeigt das Festival Klassiker der Filmgeschichte, Kurzfilme für die Allerjüngsten und weitere, teils von Kindern und Jugendlichen gestaltete Programme. Während der Festivalwoche liegt ein besonderer Fokus auf den Filmgesprächen, in denen Filmschaffende aus aller Welt mit dem Publikum in Dialog treten.
Partizipation heißt bei LUCAS »Mitmischen!«: Als Jurymitglied oder Filmkritiker*innen, als Festivalreporter*innen oder Kurator*innen werden junge Menschen in vielfältiger Hinsicht zum Mitgestalten des Festivalgeschehens eingeladen.
Für Vertreter*innen der Filmbranche finden Fachtagungen und Podiumsdiskussionen statt, die sich mit Themen der Filmbildung und aktuellen Tendenzen der Kinder- und Jugendfilmproduktion auseinandersetzen.
LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. veranstaltet.

Wettbewerbe und Preise
Wettbewerbe
In den Wettbewerben der Sektionen »Kids«, »Teens« und »Youngsters« präsentiert LUCAS eine Auswahl herausragender internationaler Spiel‑, Dokumentar‑, Animations- und Experimentalfilme. 2025 gehen insgesamt 21 Langfilmbeiträge sowie 18 Kurzfilmbeiträge ins Rennen um die begehrten LUCAS-Preise.
Die Langfilme haben eine Spieldauer von mehr als 59 Minuten und sind noch nicht in deutschen Kinos angelaufen. Eine Auswahlkommission ist auf Festivals und Branchentreffen unterwegs, um aus den stärksten aktuellen Produktionen weltweit Wettbewerbsbeiträge für die Sektionen »Kids«, »Teens« und »Youngsters« zu wählen. Nicht Premierenstatus, sondern einzig Qualität entscheidet!
Mit seinem Kurzfilmwettbewerb hat sich LUCAS in den vergangenen Jahren ein besonderes Renommee erworben. Aus den besten internationalen Einreichungen bis 30 Minuten Spieldauer stellt eine Auswahlkommission mehrere Wettbewerbsprogramme für die Sektionen »Kids« und »Teens« zusammen, viele davon Deutschlandpremieren.
Preise
Wettbewerb »Kids«
- Preis für den besten Langfilm (5.000 €) gestiftet von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
- Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
Wettbewerb »Teens«
- Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
- Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
- Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung (2.000 €)
Wettbewerb »Youngsters«
- LUCAS »Youngsters« Award (5.000 €)
Alle Wettbewerbssektionen
- ECFA-Award
- Bridging the Borders Award
- Publikumspreis

Auswahlkommission 2025
Um LUCAS noch besser zu vernetzen und um den lebhaften Austausch über das Programm zu verstärken, hat das Festival jeweils eine Auswahlkommission für Lang- und für Kurzfilme berufen, die die Filme sichtet und für die Wettbewerbe »Kids«, »Teens« und »Youngsters« auswählt. Neben Julia Fleißig, der Festivalleiterin von LUCAS, setzen sich die Kommissionen aus fünf weiteren ausgewiesenen Filmexpert*innen zusammen.
Kirsten Taylor
Redakteurin, Filmvermittlerin und Autorin
Kirsten Taylor ist Redakteurin beim Filmbildungsportal kinofenster.de und freie Filmvermittlerin, unter anderem für das Projekt „Filmklassiker sehen – Filme verstehen“, das von der Deutschen Filmakademie initiiert wurde, sowie für die SchulKinoWochen. Daneben schreibt sie Filmkritiken und erstellt Filmgutachten. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich Kinder- und Jugendfilm.
Stefan Stiletto
Filmpädagoge und Filmjournalist
Stefan Stiletto ist selbstständiger Filmpädagoge, Filmjournalist und Redakteur. Er konzipiert und erstellt filmpädagogische Begleitmaterialien, schreibt unter anderem für den Filmdienst, die Kinderfilmwelt, das Kinder- und Jugend-Filmportal und Kinofenster.de und leitet Fortbildungen für Multiplikator*innen sowie Workshops für Kinder und Jugendliche zu Filmbildungsthemen aller Art.
Rochus Wolff
Filmkritiker, Autor und Dozent
Rochus Wolff ist freier Filmkritiker und Autor; er publiziert u.a. bei Kino-Zeit, in Filmdienst, Kinderfilmwelt, auf dem Kinder- und Jugendfilmportal sowie in seinem Blog kinderfilmblog.de. Mit „33 beste Kinderfilme“ und „100 Kinderfilme für alle Tage“ hat er bereits zwei Bücher über Kinderfilme veröffentlicht. Er gibt darüber hinaus Workshops zu Kinderfilmen und zu Filmkritik.

Filmgäste 2025
Auch für seine 48. Ausgabe begrüßt LUCAS zahlreiche Filmgäste vor Ort in den vier Festivalkinos oder in einem Online-Gespräch. Alle Filmvorstellungen werden von Filmver-mittler:innen begleitet. Außerdem entstehen erneut »Filmgespräche vorab« zu den Wettbewerbsfilmen im Rahmen eines »Mitmischen!«-Projekts. Dabei interviewten junge LUCAS-Alumni internationale Filmemacher:innen im TV-Studio des Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main.
An dieser Stelle werden die Filmgäste von LUCAS #48 nach und nach bekanntgegeben.

Grußworte 2025

Julia Fleißig
Festivalleiterin
AUF INS KINO!
Klappe #48! Für das diesjährige Programm von LUCAS sind wir in hunderte Geschichten eingetaucht, haben dutzende Stunden gesichtet und diskutiert, um die stärksten Produktionen einmal quer über den Globus für junges Publikum zusammenzustellen.
„Wachsen“ war ein zentrales Leitthema bei der Filmauswahl für LUCAS #48. Wachsen ist ein Prozess, der nicht aufzuhalten und nicht umkehrbar ist. Man kann sich ihm nicht entziehen – er passiert einfach. Einmal gewachsen, passt man vielleicht weder in alte Lieblingspullis noch in alte Muster. Am Ende sucht man sich die Situationen nicht einmal aus, in denen man wächst. Es sind nicht selten Momente der Unsicherheit und Verletzlichkeit – doch wenn alles gut läuft, geht man gestärkt daraus hervor.
Besonders intensiv haben sich die »Young European Cinephiles« – sechs junge Menschen aus Bulgarien, Griechenland und Deutschland – mit dem Thema auseinandergesetzt. Ihr für LUCAS kuratiertes Filmprogramm erzählt von der Suche nach der eigenen Identität und vom Hineinwachsen in eine komplexe Welt. Die drei ausgewählten Filme zeigen: Wachsen ist nicht nur ein individueller Prozess, sondern auch geprägt durch gesellschaftliche, soziale und politische Umstände.
Damit Filmfestivals wie LUCAS wachsen können, braucht es verlässliche Strukturen und engagierte Unterstützung. Dafür, dass wir weiterhin starkes Filmschaffen für junges Publikum zeigen können, möchten wir uns herzlich bei allen fördernden Institutionen, allen freundschaftlich sowie partnerschaftlich verbundenen Menschen bedanken. Denn all die Arbeit, Energie und das Engagement unseres Teams würden nicht ausreichen, wenn nicht auch die finanziellen Weichen gestellt wären.
Achtung Aufnahme!

3 Fragen an …
Timon Gremmels,
Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur
Welche Impulse kann ein Filmfestival für junges Publikum für die Kulturpolitik geben?
Ein Festival wie LUCAS zeigt sehr konkret, was Kulturpolitik leisten kann: Es ermutigt junge Menschen, mitzumischen, sich emotional zu beteiligen und andere Perspektiven einzunehmen. Indem sie Filme nicht nur sehen, sondern auch kuratieren, diskutieren und das Festivalprogramm mitentwickeln, erfahren sie Kultur als lebendigen Raum für Teilhabe, Bildung – und nicht zuletzt demokratisches Miteinander.
Warum ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche durch Filmfestivals wie LUCAS Zugang zu Filmen erhalten?
Filme können nicht nur unterhalten, sondern auch ein Zugang zur Welt sein. LUCAS gibt Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug, Filme bewusst(er) wahrzunehmen und zu verstehen. Wer früh gute Filme erlebt, lernt, Geschichten zu deuten, Gefühle einzuordnen und unterschiedliche Sichtweisen zu hinterfragen. Im Kino, gemeinsam mit anderen, entstehen so wichtige soziale und emotionale Erfahrungen. LUCAS ermöglicht jungen Menschen einen begleiteten Zugang zu Film – mit Filmgesprächen und pädagogischem Rahmen. Im besten Falle fördert das nicht nur ihre Medienkompetenz, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung.
Welcher Kinder- oder Jugendfilm hat den besten Soundtrack und worauf freuen Sie sich bei LUCAS #48?
Disneylieder gehen natürlich immer. Mit meinem Patenkind habe ich früher gern die BIBI UND TINA-Filme inklusive mitreißender Filmmusik geschaut. Ansonsten freue ich mich auf das, was LUCAS ausmacht: hochwertige Filme, spannende Diskussionen und darauf, zu erfahren, wie Kinder und Jugendliche über das denken, was sie auf der Leinwand sehen.

3 Fragen an …
Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main und Schirmherr von LUCAS
Was bedeutet ein Festival wie LUCAS für das kulturelle Profil Frankfurts – und wodurch unterscheidet es sich von anderen Filmfestivals in der Stadt?
Das LUCAS-Festival ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Frankfurt. Die vielen verschiedenen Festivals in Frankfurt – insbesondere im Sommer – tragen dazu bei, dass Frankfurt eine lebenswerte und kulturell vielfältige Stadt ist. Das Besondere an LUCAS ist der Fokus auf Kinder und Jugendliche. Das Festival atmet Internationalität und kulturellen Austausch und ist damit nah am Alltag der Kinder und Jugendlichen in unserer weltoffenen Stadt. Besonders bemerkenswert ist sicher die große Altersspanne, die LUCAS abdeckt – vom Vorschulalter über Jugendliche bis hin zu jungen Erwachsenen und darüber hinaus. Ein Highlight für mich ist der Festivalsonntag, an dem Familien freien Eintritt ins Kino und zu den Ausstellungen des DFF haben. Eine schöne Gelegenheit für einen Ausflug ins Filmmuseum.
Wie Sie sagen, richtet sich LUCAS nicht nur an ein junges Publikum, sondern auch an Filmbegeisterte 18plus. Was können denn Erwachsene von Kinder- und Jugendfilmen lernen?
Ich denke, jede und jeder erinnert sich an seine Kindheit. Als Erwachsene vergessen wir oft, die Welt auch mal mit den Augen der Kinder zu sehen. Oft haben Kinder einen unverstellten Blick auf die Welt und gleichzeitig hinterfragen sie vieles von dem, was wir Erwachsene tun. Kinder- und Jugendfilme erinnern uns daran, die Perspektive zu wechseln, Dinge neu zu denken und zuzuhören. Insbesondere bei Themen wie Gerechtigkeit, Familie oder Klimaschutz, eröffnet der unbefangene Blick neue Sichtweisen. Gerade in einer Stadt wie Frankfurt, in der viele Perspektiven aufeinandertreffen, können diese Filme helfen, Brücken zu bauen und die eigene Haltung zu hinterfragen.
Was wäre Ihr Traum-Cameo in einem Film? Bzw. welche Filmfigur würden Sie gerne mal einen Tag lang sein?
Ich bin ein großer Fan von Sylvester Stallone als Rocky Balboa. Als ich dieses Jahr die Frankfurter Partnerstadt Philadelphia besucht habe, habe ich einen Spaziergang zum Originaldrehplatz gemacht. Mit der Original-Filmmusik im Ohr fühlt man sich schon fast ein bisschen wie Rocky Balboa.

3 Fragen an …
Christine Kopf,
Künstlerische Direktorin des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Auf welchen Programmpunkt freuen Sie sich bei LUCAS #48 ganz besonders?
Ganz besonders freue ich mich auf den Besuch von Alain Bergala und Nathalie Bourgeois, die mit „Le cinéma, cent ans de jeunesse“ (CCAJ) seit 30 Jahren Maßstäbe in der Filmbildung setzen. Das internationale Programm verbindet ästhetische Erfahrungen mit filmpraktischer Arbeit und bringt junge Menschen weltweit in einen lebendigen Dialog mit dem Kino. Diese Veranstaltung ist eine großartige Möglichkeit für alle Interessierten aus Pädagogik und Filmbildung, einen Einblick in dieses renommierte Projekt zu erhalten. Unsere Gäste sind wahrhaftig Koryphäen der Filmbildung.
Welche Veranstaltungen empfehlen Sie besonders?
Natürlich den Festivalsonntag für Familien mit dem Gastprogramm des MiniFilmclubs, in dem Vorschulkinder experimentelle Kurzfilme entdecken und sich kreativ damit auseinandersetzen. Außerdem würde ich den Workshop zur aktuellen Ausstellung „Entfesselte Bilder“ mit der »Fokus.Film.Klasse« hervorheben. Die Ausstellung widmet sich der Kunst der Plansequenz – also den langen, ungeschnittenen Kameraeinstellungen. Passend dazu arbeitet eine Schulklasse in Workshops zum Film 1917 (US/GB 2019. R: Sam Mendes) und präsentiert Film und Ergebnisse während der Festivalwoche – eine spannende Veranstaltung für Klassen ab Jahrgangsstufe 10.
Gab es einen Film, der in Ihrer Jugend etwas in Ihnen entfacht hat – vielleicht sogar den Wunsch, beruflich mit Film zu arbeiten?
Als Schülerin habe ich eher zufällig ehrenamtlich in einem kollektiv betriebenen Kino gearbeitet. Ich wusste es damals noch nicht, aber die Liebe zu diesem Ort hat meinen späteren Berufsweg nachhaltig geprägt, dabei wollte ich eigentlich Journalistin werden.